Maschenprobe Reihen vs. Runden – worauf du achten solltest
Viele fragen sich: Warum fällt meine Maschenprobe in Reihen und Runden unterschiedlich aus? Die Maschenprobe sieht perfekt aus, doch beim Stricken passt das Stück plötzlich nicht mehr richtig. Gerade bei Pullovern, Tops oder Ärmeln, die in Runden gestrickt werden, kommt das häufig vor. In diesem Beitrag erfährst du, woran das liegt und wie du mit der richtigen Maschenprobe von Anfang an auf der sicheren Seite bist.

Warum unterscheiden sich Reihen und Runden?
Die Ursache ist ganz simpel: In Reihen wechselst du ständig zwischen Hin- und Rückreihe. Meist bedeutet das: Die Hinreihen werden rechts gestrickt, die Rückreihen links. Viele stricken rechte und linke Maschen aber mit leicht unterschiedlicher Spannung – das fällt besonders bei glatt rechts Gestricktem auf.
In Runden arbeitest du immer auf der Vorderseite. Gerade bei glatt rechts bedeutet das: nur rechte Maschen. Das Strickbild wird dadurch oft gleichmäßiger, aber manchmal auch lockerer oder dichter. Auch die Reihenzahl kann sich verändern, weil das Umkehren der Arbeit wegfällt.
Wenn du das Ganze genauer sehen willst, findest du auf meinem YouTube-Kanal eine kleine Anleitung zur Maschenprobe in Runden.
Wann wird der Unterschied wirklich wichtig?
Vor allem bei:
- Pullovern, Cardigans und Tops, die nahtlos von oben gestrickt werden (z. B. beim Aarven Longsleeve),
- Ärmeln, die rund gestrickt werden (z. B. beim Truudi Sweater),
- Mützen und Loops.
Bei diesen Modellen solltest du immer prüfen, ob deine Maschenprobe zur Stricktechnik passt. Mehr zur richtigen Maschenprobe findest du auch hier: „Maschenprobe passt nicht?“.
So machst du eine passende Maschenprobe
- Für Modelle in Runden strickst du auch die Maschenprobe in Runden – am besten mit einem kleinen Nadelspiel oder einer kurzen Rundnadel.
- Alternativ funktioniert die „Fake-Runde“: Du schiebst die Maschen nach jeder Reihe zurück, führst den Faden locker hinter der Arbeit und strickst nur rechte Maschen.
- Miss Breite und Höhe getrennt – denn auch die Reihenzahl kann sich ändern.
- Notiere, ob du die Maschenprobe in Reihen oder Runden gestrickt hast.
Hier findest du eine ausführliche Anleitung: „So klappt’s mit der Maschenprobe in Runden“.
Weitere Einflüsse auf das Maschenbild
Auch andere Punkte können dein Strickergebnis beeinflussen:
- Die Art der Nadeln (Holz, Metall, Seillänge)
- Deine Haltung beim Stricken
- Die Spannung bei längeren Strickzeiten
- Die Garnführung
Wenn du häufiger Unterschiede bemerkst, lohnt es sich, beim Garn und den Nadeln genauer hinzuschauen.
Muss ich die Nadelstärke anpassen?
Manchmal ja. Du kannst z. B. beim Stricken in Runden eine halbe Nadelstärke kleiner oder größer wählen – je nachdem, ob du in Runden fester oder lockerer strickst als in Reihen. Die Maschenprobe zeigt dir, was für dich am besten passt.
Unregelmäßiges Maschenbild – was tun?
Viele kleine Unterschiede verschwinden nach dem Waschen und Spannen. Besonders bei glatten, nicht elastischen Garnen wie Baumwolle und Leinen wird das Maschenbild durch das Blocken oft ruhiger und gleichmäßiger.
Fazit
Wenn du in Runden strickst, lohnt es sich immer, auch die Maschenprobe in Runden zu machen. So sitzt dein fertiges Strickstück, wie du es dir vorstellst.
Häufige Fragen zu Maschenproben in Reihen und Runden
Warum wird meine Maschenprobe in Runden immer lockerer?
Das passiert häufig, weil viele Stricker:innen rechte Maschen lockerer stricken, wenn sie nur in Runden arbeiten. Gerade bei glatten Strickflächen fällt das auf. Hier hilft eine eigene Maschenprobe in Runden oder eine andere Nadelstärke.
Wie kann ich meine Maschenprobe in Runden am besten messen?
Du kannst auf einem Nadelspiel oder mit einer kurzen Rundstricknadel stricken. Alternativ funktioniert auch die „Fake-Runden“-Technik: Du arbeitest Hinreihen, schiebst die Maschen zurück und strickst nur rechte Maschen, den Faden locker hinter der Arbeit führend. Wie das geht, liest du hier: „Maschenproben in Runden stricken„.
Ist die Reihenzahl wirklich so wichtig?
Ja, vor allem bei Modellen mit genau vorgegebener Länge, z. B. bei Shirts oder Sweatern, die mit der Contiguous Methode gearbeitet werden wie das Uukii Shirt oder der Uukii Cardigan. In Runden kann das Strickstück pro Reihe minimal höher oder flacher werden. Mit einer passenden Maschenprobe sparst du dir spätere Korrekturen.
Soll ich meine Maschenprobe waschen?
Ja, immer – auch bei Runden. Das endgültige Maschenbild siehst du erst nach dem Waschen und Spannen. Viele Garne entspannen sich erst dann richtig.
Kann ich auch in Reihen stricken und später einfach enger oder lockerer arbeiten?
Das empfehle ich nicht. Du sparst dir viel Ärger, wenn du gleich eine Maschenprobe in der passenden Technik machst. Kleine Anpassungen mit der Nadelstärke funktionieren oft besser.
Mit einer passenden Maschenprobe kannst du dir viel Ärger ersparen – und dein Strickstück sitzt von Anfang an so, wie du es dir vorstellst


