Verschiedene Maschenproben mit Garn und Nadeln auf Holztisch – rosa p.

Maschenprobe richtig stricken – Anleitung, Tipps & FAQs

Warum eine Maschenprobe so wichtig ist

Ob Pullover, Shirt oder Jacke – eine gut gemachte Maschenprobe ist der erste Schritt zu einem gelungenen Strickstück. In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf du beim Stricken und Messen deiner Maschenprobe achten solltest, wie du typische Fehler vermeidest und was du tun kannst, wenn die Probe nicht mit der Anleitung übereinstimmt.

Maschenprobe richtig stricken – das ist der wichtigste Schritt, um ein Strickstück in Form, Passform und Maschenbild perfekt umzusetzen.

Sie spart dir Nerven, Garn und oft auch das Aufribbeln eines halbfertigen Projekts.

In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine Maschenprobe richtig stricken kannst – mit allen Tipps zu Nadeln, Zählweise und Waschen.

Gerade bei sommerlichen Garnen oder bei Modellen, die locker fallen sollen, kann die Maschenprobe stark variieren – nicht nur in der Breite, sondern auch in der Länge. Nimm dir also wirklich die Zeit. Du wirst beim Stricken deutlich entspannter sein – und das sieht man dem fertigen Stück auch an.


1. Verwende die richtigen Nadeln und das Originalgarn

Zuerst solltest du das Garn – oder ein Garn mit gleicher Lauflänge und ähnlicher Zusammensetzung – und die Nadelstärke verwenden, die in deiner Anleitung empfohlen werden. Achte außerdem auf das Nadelmaterial – Nadeln aus Holz und Metall können ein unterschiedliches Strickbild erzeugen.


2. Genügend Maschen anschlagen – für ein genaues Ergebnis

Damit du später gut messen kannst, schlägst du mehr Maschen an, als für 10 cm nötig wären. Auf diese Weise kannst du einen möglichst genauen Mittelbereich messen, ohne Verzerrung durch die Ränder.

Stricke die Maschenprobe genau in dem Muster, das in der Anleitung angegeben ist. Oft ist das glatt rechts, manchmal jedoch ein Struktur- oder Lochmuster. Nur so kannst du ein realistisches Strickbild erzeugen.


3. Die Maschenprobe richtig waschen

Wasche die Maschenprobe so, wie du auch das fertige Strickstück behandeln würdest. Danach lässt du sie flach liegend trocknen oder spannst sie leicht. Erst dann zeigt sich das endgültige Strickbild.


4. Rundenstrick berücksichtigen

Wenn dein Strickstück später in Runden gearbeitet wird, solltest du auch die Maschenprobe in Runden stricken. Dadurch wird das Ergebnis aussagekräftiger und passt besser zum Projekt.

Du möchtest wissen, wie das geht? Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine Maschenprobe in Runden strickst.


5. Maschen und Reihen zählen

Sobald die Maschenprobe trocken ist, misst du einen 10 × 10 cm großen Bereich in der Mitte. Zähle dabei nur volle Maschen in der Breite und volle Reihen in der Höhe. Verwende am besten ein Maschenmaß oder ein Lineal mit feiner Skala. Halbe Maschen oder Reihen zählst du nicht mit.


6. Die Maschenprobe stimmt nicht – was tun?

Falls deine Maschenprobe von den Angaben der Anleitung abweicht, kannst du mit der Nadelstärke gegensteuern:

Du hast mehr Maschen als in der Anleitung angegeben:

Dann strickst du eher fest. Wechsle daher zu einer größeren Nadelstärke.

Du hast weniger Maschen als in der Anleitung angegeben:

Dann strickst du locker. Wechsle daher zu einer kleineren Nadelstärke.

Tipp: Wenn du unsicher bist, stricke lieber eine zweite Maschenprobe – das spart dir später viel Zeit und mögliche Enttäuschung beim fertigen Stück.


7. Maschenprobe messen – so gelingt es

Damit du ein verlässliches Ergebnis bekommst, beachte beim Messen folgende Punkte:

  • Miss erst nach dem Waschen und Trocknen
  • Zähle nur ganze Maschen und ganze Reihen
  • Miss in der Mitte der Maschenprobe, nicht am Rand
  • Verwende ein Maschenmaß oder ein Lineal mit feiner Einteilung

Noch Fragen?

Manchmal zeigt sich erst beim Nachmessen: Die Maschenprobe passt (noch) nicht – trotz sorgfältigem Stricken. Was du dann tun kannst, wie du mit kleinen Abweichungen umgehst und wann eine neue Probe sinnvoll ist, erkläre ich dir hier:

 Maschenprobe passt nicht – was jetzt?


Und hier findest du Antworten auf häufige Fragen rund ums Thema:

FAQ – Maschenprobe

Muss ich wirklich immer eine Maschenprobe machen?

Wenn dir Passform, Garnverbrauch und Tragegefühl wichtig sind: ja. Eine Maschenprobe spart dir im Zweifel viel Zeit – und bewahrt dich vor bösen Überraschungen.

Reicht es, wenn ich ein kleines Stück stricke?

Ein Quadrat von mindestens 12 × 12 cm ist empfehlenswert – besser sind 15 × 15 cm. Nur so kannst du Maschen und Reihen verlässlich in der Mitte messen.

Warum verändert sich die Maschenprobe nach dem Waschen?

Weil sich das Garn erst dann „setzt“. Es kann aufquellen, sich zusammenziehen oder das Maschenbild wird gleichmäßiger. Deshalb immer waschen und trocknen wie das fertige Strickstück.

Wie messe ich die Maschenprobe richtig aus?

Zähle Maschen und Reihen auf 10 cm, mittig im glatt gestrickten Bereich. Den Rand bitte ausklammern – er ist oft dichter oder unregelmäßiger.

Was, wenn meine Maschenprobe nicht passt?

Das ist kein Grund zum Verzweifeln. Viele Wege führen zur richtigen Passform – welche das sind, erfährst du im verlinkten Beitrag oben.

Aktualisiert am 12. Juli 2025